Jahresbericht 2019

Liebe Paten, Mitglieder und Sponsoren,
wir haben auch in diesem Jahr wieder viele Dinge dank Ihrer Unterstützung umsetzen können.
In Ukunda wurde in diesem Jahr 173 Kindern durch Ihr Engagement der Schulbesuch an der St. Kevin Ukunda Hill Academy ermöglicht. Die Kinder haben dort zwei Mahlzeiten pro Schultag erhalten und von den Schulgebühren haben wir neun Lehrern, einem Koch und einer Managerin Gehälter bezahlen können.
Es wurden zusätzlich Transportkosten, Reparaturarbeiten, Uniformen für alle Kinder, Bücher und Hefte /Schulmaterial, einen Drucker sowie medizinische Versorgung für Kranke als auch Lebensmitteleinkäufe für besonders bedürftige Familien durch Ihre Spenden finanziert.
Leider findet diese nun mittlerweile 3½jährige Unterstützung der St. Kevin Ukunda Hill Academy bei der Schulleitung, Liberty Ouma, und dem Gründer, Kevin Ongesa, keinerlei Anerkennung.
Im Gegenteil: 2019 wurden weitere Forderungen nach noch höheren Schulgebühren gestellt, sowie Übernahme diverser laufender Kosten, denen wir nicht nachkommen können, da hierfür keine Spendengelder zur Verfügung stehen.
Als unsererseits der Hinweis kam, dass wir gemeinnützig arbeiten und diese Forderungen nicht unterstützen werden, weil sich dadurch lediglich  einzelne Personen an Spendengeldern bereichern würden, wurde der Spieß umgedreht und uns gedroht, uns vor Gericht zu stellen.
Es wurde uns seitens der Schulleitung vorgeworfen, wir würden Spendengelder zurückhalten und die Schule nur zu unserem persönlichen Vorteil nutzen.
Hier sei erwähnt, dass wir pro Term (vier Monate) zusätzlich die Summe von 371.900 KSH (ca. 3.500 €) an die Schule zahlen. Hinzu kommen die Gehälter für neun Lehrer, einen Koch und unsere Managerin mit 478.140 KSH (ca. 4.512 €), Essen für alle Kinder mit 245.806 KSH (ca. 2.318 €), Transportkosten mit 26.350 KSH (ca. 248 €),  Examensgebühren ca. 100 €, Ausflüge ca. 200 €, Arztkosten ca. 80 €, Verschiedenes (Bücher/Schulmaterialien/Reparaturkosten) ca. 3000€ , sprich wir zahlen über das Jahr gerechnet mehr als 35.000 € an die Schule.
Darüber hinaus gab es die Vereinbarung, dass Liberty Ouma das Essensgeld für 32 Kinder erhält. Für die restlichen 141 Kinder verwaltet unsere Managerin das Essensgeld.
Diese Extra Zahlungen für Essen (32 Kinder) unterschlägt Liberty Ouma seit mittlerweile zwei Jahren. Alle 210 Kinder der Schule erhalten ihre Mahlzeiten aus dem Vereinsbudget. Alle Versuche unsererseits, dies zu unterbinden, sind gescheitert. Trotz mehrfacher Aufforderung hält sich Mrs. Liberty nicht an die Vereinbarung, dass das Geld für Essen verwendet werden muss.

Unsere Managerin, Francisca Masila, wurde 2019 zusehends unter Druck gesetzt, mehr Geld „herauszurücken“. Anderenfalls würde man die Kinder nach Hause schicken.
Der Vereinsvorstand hat, nach langem Abwägen, daher beschlossen, seine Unterstützung nach diesen vielen Jahren an der St. Kevin School Ukunda einzustellen.
Die vielen negativen Erfahrungen der letzten Jahre haben uns gezeigt, dass das bunt gemischte Küstenvolk Kenias durch den regelmäßigen Kontakt zu weißen Touristen nur darauf bedacht ist, einen Vorteil aus unserer wohlgemeinten Spendenbereitschaft zu ziehen, um sich persönlich zu bereichern.
Da wir nach wie vor viel Wert darauf legen, dass Ihre Spenden ausschließlich für die Kinder und deren Bildung verwendet werden, ist eine Zusammenarbeit mit der Schule in Ukunda unmöglich geworden.
Wir haben daher am Ende des Schuljahres 2019 in Ukunda bekanntgegeben, dass wir die Unterstützung für dieses Schulprojekt aufgeben. Zu groß ist die Last geworden, den Forderungen, Vorwürfen, Drohungen und Lügen stand zuhalten. Auch unsere Managerin ist nicht mehr willens, sich den täglichen Querelen mit der Schulleitung auszusetzen.
Wir werden uns darum kümmern, dass die Kinder an staatlichen Schulen aufgenommen werden. Die Familien werden Ende Oktober von unserem 2. Vorsitzenden persönlich informiert.

Diese drastische Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, ist aber angesichts der Unstimmigkeiten unumgänglich und längst überfällig.

Die Kinder werden hoffentlich ihren weiteren Weg gehen, viele haben bereits dank Ihrer Unterstützung einen Schulabschluss erlangt und konnten auf die Secondary School (Gymnasium) wechseln.
Wir gehen davon aus, dass einige Paten jetzt sicherlich sehr enttäuscht sein werden, zumal ein langjähriger Kontakt zum Patenkind bestand.
Wir verstehen Ihre Enttäuschung und möchten Sie um Verständnis für diese missliche Situation bitten. Uns tut diese Entscheidung außerordentlich leid! Bitte versuchen Sie, unsere Entscheidung zu verstehen. Sie ist uns wirklich nicht leicht gefallen. Alle Für und Wider wurden ausführlich diskutiert und abgewogen. Uns blieb unseres Erachtens keine andere Wahl.
Wir werden zukünftig nur noch Regionen in Kenia unterstützen, die fernab von jeglicher Zivilisation liegen, ganz dringend Hilfe benötigen und dankbar für jegliche Unterstützung sind.
Daher werden wir ab 2020 die Schule in Amboseli/Loleepo unterstützen. An dieser Schule werden derzeit 140 Kinder unterrichtet. Für fünf Kinder haben wir bereits einen Paten gefunden.

Vor zwei Monaten haben wir mit dem Bau zweier Klassenräume begonnen, die bis Ende 2019 fertiggestellt sein werden. Der Bau von zwei weiteren Klassenräumen und eines Toilettenhauses ist geplant. Außerdem soll die Region mit Solarpanelen ausgestattet werden.
In Enkusero, in der weitläufigen Region Loleepos, wird derzeit durch Familie Issel aus Köln ein dritter Brunnenbau realisiert, um die Versorgung mit frischem Trinkwasser weiter auszubauen.
Die Masai Community dieser Region zeigt sich insgesamt sehr dankbar über unser Engagement. Es werden keinerlei Forderungen gestellt. Zu groß ist die Freude darüber, dass dieses abgelegene Gebiet am Fuße des Kilimandjaro in den Fokus unseres Vereins gerückt ist.
Ein Lehrer aus Loleepo, Mark Kisemei, hat sich bei allen bisherigen Baumaßnahmen als sehr zuverlässig erwiesen. Wir sind in regelmäßigem Kontakt.

Wir möchten Sie an dieser Stelle bitten, Ihre bisherige Unterstützung fortan den Masai-Kindern zukommen zu lassen.
Diese haben, aufgrund der dezentralen Lage, selten den Vorteil unterstützt zu werden.
Auch hier kann selbstverständlich ein Kontakt zum jeweiligen Kind hergestellt werden. In Kürze werden die Masai Kinder einzeln auf unserer Homepage sichtbar sein.
Das Schuljahr für die Masai Kinder beginnt Anfang Januar 2020.

Bitte überweisen Sie den Patenschaftsbetrag bis spätestens 04.01.2020.

Vereinskonto bei der Raiffeisenbank Frechen-Hürth:
Tuko Pamoja Kenya e.V.
IBAN: DE05 3706 2365 2914 1290 12
BIC: GENODED1FHH

Damit wir für 2020 planen können, wäre es schön, wenn Sie uns zeitnah mitteilen könnten, ob Sie bereit sind, diesen Schritt mit uns zu gehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Ina Wolst /Gottfried Veihelmann